Etappe 12 auf dem Goldsteig Wanderweg
Von Falkenstein nach Weihern
Eine kleine Änderung vorab
Heute, haben wir uns gedacht, machen wir mal was anderes: nein, nicht was ganz anderes! Also wandern werden wir schon; und natürlich auch auf dem Goldsteig wollen wir weitergehen. Aber die heutige Wanderung mit dem Vierbeiner im Bayerischen Wald von Falkenstein nach Wiesenfelden hat uns von Anfang an nicht so ganz in den Kram gepasst. Mit einer Länge von 30 km ist die (unserer Meinung nach) ein bißchen zu lang. Außerdem hat die nächste Etappe (Wiesenfelden – Haunkenzell) nur lächerliche 10 km! Darum haben wir beschlossen, die heutige Etappe auf rund 20 km (Zielpunkt: Weihern) abzukürzen und die fehlenden Kilometer an die Mini-Etappe anzuhängen. Aber nun, lange Rede, kurzer Sinn: los geht´s!
Durch den Wald zur Tannerl-Kapelle
Das Wetter heute ist gut, ein Mix aus Sonne und Wolken; etwas schwül, aber sonst ok. Das erste Wegstück führt uns entspannt auf Waldwegen entlang. Hoppla, jetzt haben wir schon wieder das Anfangsfoto vergessen! Sogar das zweite Frühstück haben wir bereits (fast)vertilgt.
Im flotten Tempo erreichen wir bald eine Waldlichtung, auf dem die idyllische Kapelle steht.
Der Überlieferung nach hatte ein Maurer aus Wörth aus einem Totenhäusl eine Ecce-homo-Figur (Darstellung des leidenden Jesus) mit nach Hause genommen und sie versteckt. Als die Schwägerin des Mannes die Figur fand, veranlasste sie ihn, diese auf einem öffentlichen Weg aufzustellen. Dieser stellte die Figur auf, an dem Platz, wo heute die Kapelle steht, befestigt an einer kleinen Tanne (daher der Name Tannerl-Kapelle). Da mit der Zeit viele vorbeigehende Leute die Figur verehrten und Opfergeld dort niederlegten, war bis zum Jahr 1694 so viel gespendet, dass eine Kapelle gebaut werden konnte.
Von Postfelden in die „Hölle“
Nach einer kurzen Besinnungspause wandern wir weiter, um den Postfeldener See herum zum heutigen Höhepunkt der Etappe: dem Naturschutzgebiet Höllbachtal.
Der ca. 4 km lange Waldweg durch die „Hölle“ führt in ursprünglicher Naturidylle mit massiven Felsschluchten, begleitet vom Höllbach, der sich wie ein Gebirgsbach durch die verstreuteten Granitblöcke seinen Weg bahnt.
In den Sommermonaten bietet der schattige Weg eine willkommene Abwechslung.
Bei unserer Wanderung mit dem Vierbeiner im Bayerischen Wald nutzt Kira die Möglichkeit zur Abkühlung im kühlen Nass sofort. Dadurch ist sie kurze Zeit später trotz der warmen Witterung wieder fit genug, jeden noch so hohen Felsen zu erklimmen.
Auch wir lassen uns anstecken von Kiras geschäftigem Treiben. Wir hopsen von Fels zu Fels und verstecken uns hinter den riesigen Felsblöcken.
Von nun an ging´s bergauf
Da die „Hölle“ bekanntlich ganz unten ist, steht uns nun ein beachtlicher Aufstieg zum Leiblberg und in Richtung Aumbach bevor.
Der Höhenunterschied von ca. 100 m auf den folgenden zwei Kilometern bringt uns ganz schön aus der Puste.
Aber als wir oben angekommen sind, belohnt uns der Blick für unsere Anstrengung. Wir genießen die Aussicht und gönnen uns eine Brotzeit. Wir haben unsere Verpflegung heute wieder selbst mitgenommen, weil unser Glaube an existierende (und noch dazu geöffnete) Gastronomie stark nachgelassen hat.
Eine Wanderung mit dem Vierbeiner im Bayerischen Wald durch das Perlbachtal
Gut gestärkt marschieren wir weiter auf der Wanderung mit dem Vierbeiner im Bayerischen Wald; durch das Perlbachtal, eine Wald- und Wiesenlandschaft, geht es leicht auf und ab. Die Sonne hat sich mittlerweile hinter den aufkommenden Wolken versteckt; das macht uns aber gar nichts aus, denn so geht es sich bedeutend leichter.
Nur noch zwei Kilometer, dann haben wir unseren (selbst ernannten) Zielpunkt für heute erreicht: Weihern. Bei der Beschilderung wundern wir uns ein wenig über das Schild: Rettungstreffpunkt. Für wen ist den das gedacht bzw. vor wem sollen wir uns retten?
Etwa vor diesen Kühen? Die sehen aber doch eigentlich harmlos aus! Spaß beiseite, gleich haben wir es geschafft.
Natur, so weit das Auge reicht
Als Abschluss, bevor wir in Weihern beim Gasthaus am See (leider heute geschlossen!) ankommen, freuen wir uns noch über eine herrliche Sommerwiese.
Ist das nicht herrlich?! Da geht einem das Herz auf. Hoffentlich gibt es solche Anblicke noch lange. Das wäre unseren Kindern und Enkelkindern zu wünschen!