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Etappe 22 auf dem Goldsteig Wanderweg

Von Ruderting nach Passau

Die letzte Etappe wartet auf uns!

Wir können es noch gar nicht glauben, dass heute wirklich die letzte Etappe unserer Goldsteig-Wanderung ansteht. Wenn wir an Frühjahr 2017 zurückdenken: damals konnten wir uns nicht vorstellen, dass wir das komplett schaffen. Aber nun ist es fast soweit: nur noch ein „Katzensprung“ bis Passau.

Wir starten in Fischhaus (der Etappenort Ruderting liegt ja 2 km entfernt vom Goldsteig); genau dort, wo wir das letzte Mal aufgehört haben. Denn bei uns hat alles seine Richtigkeit! Da wird nicht „beschissen“ (Keine Angst, das ist nur das bayerische Wort für betrügen!)
Hierher gekommen sind wir mit dem Taxi, denn diesmal sind wir nur mit einem Auto unterwegs (und das steht am Zielpunkt).

Auf zur Mausmühle

Kurz nach dem Ortsende von Fischhaus gelangen wir auf einen Waldweg neben Ilz und Bahnstrecke. Josef trödelt heute meistens hinter mir, weil er wichtige Telefonate erledigen muss.

Mir geht das ein wenig auf die Nerven, weil ich während der Wanderung gerne Ruhe vor geschäftlichen Dingen haben möchte. Aber naja, was sein muss, muss sein!
Über Waldpfade gehen wir bei unserer Wanderung im Ilztal  in Richtung Mausmühle.

Insgesamt ist unsere heutige Etappe nur 13,5 km lang und ist im Goldsteig-Führer als „leicht“ gekennzeichnet. Wie man den Schildern entnehmen kann, soll es heute angeblich mehrere Einkehrmöglichkeiten geben. Aber ich glaube das erst, wenn ich ein (geöffnetes) Gasthaus sehe, vorher nicht!

Waldidylle pur

Mittlerweile hat Kira ein feines Plätzchen zum Abkühlen gefunden; mitten im Grünen!
Weiter geht es; aber irgendwie kommen wir heute nur langsam voran.

Naja, das ist auch kein Wunder, wenn einem solche Steine, ach nein, Bäume in den Weg gelegt werden!
Diese Etappe ist landschaftlich sehr schön, da die Vielfalt der Natur hier besonders zur Geltung kommt.
Ich hätte diesmal so viele schöne Fotos, die ich gar nicht alle einbauen kann.

Hier nochmal ein „naturnahes“ Foto mit Kira als Versteckspiel-Hund!
Jetzt kann es doch nicht mehr weit sein, bis wir die auf den Schildern angekündigte Triftsperre erreichen. Die Mausmühle und Oberilzmühle haben wir bereits passiert, ohne dass uns das großartig aufgefallen wäre.

Josef überlegt scheinbar, ob er lieber auf den nächsten Zug warten soll!

Halser Ilzschleifen

Wir befinden uns nun am Eingang des Naturschutzgebietes „Halser Ilzschleifen“. Diese ungewöhnliche Flusslandschaft mit seiner reichhaltigen Tier- und Pflanzenwelt ist bundesweit bedeutsam. Ausserdem ist der Erholungswert für Gäste und Einheimische nicht zu unterschätzen.
Auf dem Naturlehrpfad, der teilweise entlang des Goldsteigs verläuft, kann man interessante Dinge über Wasser, Strom, Tiere und Wald erfahren.

Und dann, man glaubt es nicht: das Haus im Hintergrund ist unser Einkehr-Gasthaus, in dem wir heute Mittag gegessen haben. Man sieht es förmlich, dass ich gut gestärkt bin, oder?!

Die Triftsperre – Zeitzeuge der gefährlichen Holztrift

Nach einer Strecke von 11 km bei unserer Wanderung im Ilztal erreichen wir die Triftsperre. An diesem beschaulichen Steg, der heute zu einem Blick über die Ilz einlädt, war um 1900 jedes Frühjahr richtig was los. Das Holz aus dem Bayerischen Wald wurde auf dem Wasserweg nach Passau transportiert.

Durch diesen engen Felstunnel leitete man die geschlagenen Bäume, um den Weg auf der Ilzschleife abzukürzen und um Schäden an den dort gelegenen Mühlen zu vermeiden.
Ganz geheuer ist uns hier drin nicht!
Ab ungefähr 1920 ersetzte die Eisenbahn und später die Straßen diesen gefährlichen Transportweg. Darum wurde die Trift eingestellt.
Nachdem wir den dunklen Tunnel passiert haben, geht es weiter auf Waldwegen in Richtung Hals.

Hals – Stadtteil von Passau

Der Name leitet sich hier von der Lage des Ortes in der engen Ilzschleife ab; sozusagen der Hals der Ilz.

Malerisch thront hier die Burgruine über der Ortschaft; Überreste der Spornburg, die erstmals um 1100 erwähnt wurde.
Beim Marschieren durch den Ort fühlt man sich irgendwie in die Vergangenheit zurückversetzt. Vor dem Rathaus am Marktplatz zum Beispiel ist der Pranger erhalten, auf dem Verurteilte gefesselt und öffentlich vorgeführt wurden. Außerdem sind einige Häuser verfallen, leerstehend und erinnern dem Baustil nach an das letzte Jahrhundert.

Das Ziel naht!

Der Wanderweg bei unserer Wanderung im Ilztal führt uns über eine letzte steile Anhöhe hinauf.

Wir blicken noch einmal zurück und machen uns dann auf zur Zielgerade.
Ca. 1 km noch geradeaus, dann sehen wir die Veste Oberhaus vor uns.
Auf dem Weg dorthin kommen wir an der Goldsteig-Etappentafel vorbei, die offiziell das Ziel unserer Wanderung darstellt.

„Zur Feier des Tages“ darf es heute schon mal ein Bussi sein! Schließlich haben wir es geschafft: wir haben den Goldsteig von Marktredwitz bis Passau erwandert!
Bei der Veste Oberhaus haben wir unser Auto geparkt. Aber wir fahren nicht gleich nach Hause.

Heute gönnen wir uns noch eine zweite Einkehr im Biergarten der Veste Oberhaus; mit einem grandiosen Blick auf die Stadt Passau.