Etappe 3 auf dem Goldsteig Wanderweg
Von Falkenberg nach Neuhaus
Jetzt geht es wieder los: wir drei haben uns schon wieder richtig auf unsere nächsten Etappen gefreut. Als der Wetterbericht dann auch noch so herrliches Frühlingswetter vorhergesagt hat, stehen wir voller Erwartung in den Startlöchern.
Unser Startpunkt zum Goldsteig Wandern ist diesmal das Schloß Falkenberg, das mächtig und erhaben hinter uns thront.
Und hier in Falkenberg gibt es auch wirklich einen „Tante-Emma-Laden“, der geöffnet hat. Hier besorgen wir uns gleich eine Brotzeit in Form von Pizzabrötchen und Bananenschnitte. Man kann schließlich nie wissen, wie lange dieser Proviant wieder reichen muss. Von der Verkäuferin erfahren wir dann, dass man auf Burg Falkenberg auch übernachten könnte. Josef wäre für solch ein Abenteuer gleich Feuer und Flamme. Aber ich denke dabei an mögliche Gespenster, die da herumspuken würden, und damit hat sich die Angelegenheit erledigt.
Kira ist auch schon ganz ungeduldig, und darum starten wir umgehend. Unser Ziel ist Neuhaus, ein Stadtteil von Windischeschenbach, mit seinen zahlreichen Zoiglwirtschaften. Wir nehmen uns gleich schon mal vor, am Abend nach getanem Marsch auf jeden Fall einen (oder mehrere) Zoigl zum Abendessen zu probieren.
Jetzt geht`s los von Falkenberg.
Vor lauter Übermut (und natürlich auch Hunger) verspeisen wir unseren gekauften Proviant gleich und, wie man sieht, schmeckt es vorzüglich.
Die heutige Etappe zum Goldsteig Wandern ist mit ca. 14 km relativ kurz und der Sonnenschein tut sein übriges. So genießen wir die Landschaft und machen immer wieder kurze Pausen (das war beim letzten Mal nicht möglich, sonst hätten wir Frostbeulen bekommen bei der Kälte).
Nachdem wir Falkenberg passiert haben, wandern wir am Waldrand entlang und beobachten die Kühe und Kälber auf der Weide. Sie laben sich am saftigen Gras auf den ergrünten Wiesen (also bitte beachten: das sind nicht wir auf dem Foto!)
Kira freut sich wie wir und rast wie wild in alle Richtungen. Als ich sie (eigentlich nicht ganz ernst gemeint) zum „Mach Hürde“ auffordere, springt sie doch allen Ernstes auf den riesigen Stein.
Um zu vermeiden, dass sie auf die Idee kommt, dort auch wieder herunterzuspringen, krabble ich auf die weniger steile Seite, um sie dort herunter zu ordern.
Wo ist das Essen?
Kurze Zeit später kommen wir zu einem außergewöhnlichen Baum, den ich natürlich gleich genauer begutachten muss; (könnte ja sein, dass sich da drin was zu Essen versteckt hat 🙂
Auf den nächsten Kilometern folgen immer wieder imposante Natursehenswürdigkeiten: so wagen sich Josef und Kira auf die Sitzbank unter den riesigen Steinen; ich frage mich nur, wer hat da jetzt Angst, Josef oder Kira?!
Kira ist von dem herrlichen Weg durch den Wald entlang der Fichtelnaab ebenso begeistert wie wir und sie muss sich immer wieder im kühlen Nass erfrischen.
Das schöne Wetter lockt auch andere Wanderer an und wir treffen schon bald auf fünf Damen, die (scheinbar) ebenfalls einen Wandertag vorhaben. Erschwert wird dies allerdings durch die Tatsache, dass sie sich so viel zu erzählen haben, und deshalb immer wieder stehenbleiben müssen.
Brotzeit ist die schönste Zeit!
Und siehe da, man glaubt es kaum: eine Blockhütte auf einer Lichtung mit einem herrlich großzügigen Gelände rundherum:
Wir stellen uns vor, welch Hochbetrieb hier an einem Wochenende sein wird und freuen uns, dass wir heute fast noch die einzigen sind. (bis eine Weile später auch die Wanderdamen auftauchen und damit die Ruhe dann vorbei ist). Aber die Hütte hat geöffnet und bietet sogar schon etwas Essbares an (obwohl es noch nicht mal 11 Uhr mittags ist). Obwohl wir dank unseres Proviants aus Falkenberg noch gar nicht viel Hunger haben, können und wollen wir uns hier eine Rast nicht entgehen lassen (das muss man schon mal ausnutzen, wenn eine Gaststätte geöffnet hat!!!!).
Und so sieht man dann nach Bier und Currywurst aus: satt und zufrieden.
Traumhaft schön am Goldsteig.
Aber auf, auf, weiter geht es beim Goldsteig Wandern frohgemut durch die idyllische Wald- und Flusslandschaft. Kurze Zeit später dürfen wir mit Kira das nächste Highlight testen, eine sehr schmale Brücke mit nur einseitigem Geländer:
Aber sowohl Kira als auch ich meistern diese „Schwindelfrei-Übung“ mit Bravour.
Immer wieder lobenswert zu erwähnen ist die hervorragende Beschilderung des Goldsteig-Weges; hier haben wir bereits gut die Hälfte des Weges geschafft.
Zum Goldsteig Wandern gehören auch pausen.
Und dann sitzen wir schon wieder: heute schreien die Bänke förmlich „Setzt euch“; und da können wir einfach nicht nein sagen.
Abgeschreckt von der „Hungersnot“ auf den letzten Etappen habe ich wohlweislich heute früh zuhause auch noch eine Brotzeit eingepackt. Obwohl wir eigentlich satt sind, vertilgen wir diese nun auch noch.
Kira betätigt sich währenddessen wieder mal mit dem Ein- und Ausgraben ihrer geliebten Tannenzapfen; und als sie dann voll Übermut einen Zapfen in den Fluss fallen lässt, wird es auf einmal ein wenig schwierig: das Ufer ist steiler als gedacht und sie kann ihn von draußen aus nicht mehr erreichen. Aufgebracht rast sie hin und her und sucht vergeblich eine seichtere Stelle zum Einsteigen. Als dies nicht klappt, legt sie sich an den Uferrand, rutscht immer weiter vor und versucht so den Zapfen zu erwischen. Auf einmal kann sie sich nicht mehr halten und plumpst hinein: ein herrlicher Anblick!
Nach einer kurzen Schrecksekunde macht sie das, was am wichtigsten ist: ihren Zapfen rausholen!
Nachdem sie uns dann durch ihr Schütteln auch noch eine unfreiwillige Dusche verpasst, machen wir uns gern auf zum Endspurt für heute:
die letzten Kilometer führen uns nochmals durch eine idyllische Wald-Fluss-Landschaft!
Nachmittags um ca. halb drei kommen wir dann schon in Neuhaus an. Ich mache Josef noch den Vorschlag, dass wir uns in Windischeschenbach noch ein wenig umsehen könnten. Davon ist er aber dann nicht so begeistert, und so beziehen wir unser gebuchtes Quartier in einem kleinen Hotel mit sehr schönen Zimmern, einem urigen Restaurant und einer äußerst netten Besitzerin. Nach einer Ruhepause lassen wir uns dann abends das köstliche Essen mit ein paar Zoigl-Bieren schmecken. Denn, wer gescheid wandert, hat sich auch eine gescheide Brotzeit verdient!