Etappe 7 auf dem Goldsteig Wanderweg
Von Tännesberg nach Oberviechtach
Es ist wieder soweit, zum Goldsteig wandern im Bayerischen Wald.
Was kann man aus diesem Blick lesen?
Juhu, es geht schon wieder los; oder etwa: ich bin noch gar nicht bereit für die nächste Etappe beim Goldsteig wandern im Bayerischen Wald.
Egal; kleine Anfangsschwierigkeiten lassen sich nur durch flottes Marschieren überwinden. Und überhaupt: der Wetterbericht sagt sonniges bis wolkiges Wetter voraus, jedenfalls keinen Regen; und die morgendliche Kühle verhilft nur dazu, dass man automatisch einen Gang zulegt, damit man nicht zu frieren beginnt.
Etappenziel beim Goldsteig wandern im Bayerischen Wald bei Oberviechtach
Unsere heutige Etappe hat eine Länge von 18 km und führt von Tännesberg nach Oberviechtach. Wir sind, wie schon letztes Mal, mit zwei Autos unterwegs, um die Transferprobleme (fehlende Busverbindung, teueres Taxi usw.) zu umgehen. Als erstes haben wir ein Fahrzeug in Oberviechtach am Zielpunkt (den wir leider erst nach 15 Minuten Suche gefunden haben) abgestellt, sind dann mit dem anderen nach Tännesberg weitergefahren und nun geht es endgültig los. Der Rucksack ist gefüllt mit Käsebroten, Äpfel und Getränken. Denn wir vermuten, dass die Einkehrmöglichkeiten wieder genauso schwierig sind wie die letzten Male auch.
Erste Zuschauer am frühen Morgen
Bitte Achtung! Das sind NICHT Josef und ich, auch wenn wir manchmal das gleiche „Goaßgschau“ haben (für Leser ohne Bayerisch-Kenntnisse: Ziegenblick; gemeint ist, wenn man etwas dämlich durch die Gegend schaut). Diese beiden netten Tiere begrüßen uns am Morgen und wünschen uns scheinbar einen schönen Wandertag (Kira ist etwas skeptisch und macht sich gleich aus dem Staub).
Geologischer Lehrpfad
Der Goldsteig führt uns als erstes durch den geologischen Lehrpfad von Tännesberg; ein herrlich angelegter Weg durch den Wald, gesäumt mit verschiedensten Steinen, die mit Namen, Herkunft und Alter beschildert sind. Dieses Exemplar inspiriert Josef zu einem Foto. Auch bei näherer Untersuchung des Steines können wir nicht genau herausfinden, wo sich die Tür zum Herausnehmen der eventuell eingeworfenen Post befindet.
Waldidylle
Wir lassen den geologischen Lehrpfad hinter uns, und wandern weiter durch den Wald. Heute bei unserem Goldsteig wandern im Bayerischen Wald scheint die Sonne schon, aber es ist noch ziemlich kühl. Kilometerlang führt der Goldsteig auf einem gut angelegten Forstweg. Kira muss auch am frühen Morgen schon die ersten Sitz-, Bleib-, Hier-Übungen absolvieren, und bekommt als Belohnung einen Teil ihres Frühstücksfutters. Ein Selfie als Cool-Man kann bei Josef nie schaden; ich fungiere auf dem Foto als schmückendes Beiwerk (oder?!).
Ein Bad am Tannenbach
Kurz darauf kommen wir am Tannenbach an; ein naturnahes Fleckchen mit plätscherndem Wasser, einer kleinen Brücke und herrlichen Blumen (zuerst ist mir der Name nicht eingefallen, aber dank Internet finde ich es gleich heraus: Sumpfdotterblumen). Kira nimmt hier gleich ein kurzes Bad und erfrischt sich (obwohl es noch gar nicht so warm ist!).
Bezwingen eines fast 1000er´s
Weiter geht es in Richtung Wildenstein (mit 736 Höhenmetern). Das bedeutet den ersten steileren Aufstieg für heute. Nur zur Erklärung: Wildenstein ist ein Berg oder Hügel, wie man es auch nennen will; und Wildstein ist ein kleiner Ort direkt in der Nähe.
Also; gesagt, getan, wir erklimmen den Berg und werden mit einer herrlichen Rundum-Aussicht belohnt. Die Begeisterung ist den beiden förmlich ins Gesicht geschrieben.
Mittagessen am steinernen Tisch
Wie jeder weiß, macht Wandern hungrig. Deshalb sind wir auf der Suche nach einem passenden Rastplatz (am besten in der Sonne). Und im nächsten Waldstück werden wir fündig: ein idealer Ort mit Bänken aus Holz und einem steinernen Naturtisch. Wir sind uns einig: hier werden wir unsere Brote und Äpfel genießen. Kira versucht zwar am Anfang noch, den Tisch als Zapfenablage zu benutzen; aber mit ein paar Apfelstückchen und Leckerlis entscheidet sie sich schließlich auch für eine Brotzeit-Pause.
Jakobskirche bei Fuchsberg
Gut gestärkt geht es weiter und nach ungefähr 2 km auf Wiesen- und Feldwegen treffen wir auf ein Etappen-Highlight bei dem heutigen Goldsteig wandern im Bayerischen Wald: das idyllisch gelegene Jakobskirchlein.
Nur ca. 700 m vom Ort Fuchsberg (Landkreis Schwandorf, Gemeinde Teunz) entfernt steht an einem aufsteigenden Wiesenweg die Kirche, beschützt von zwei riesigen Kastanienbäumen.
Sehr interessant hierbei ist, dass unsere heutige Etappe des Goldsteigs parallel mit dem Jakobsweg verläuft.
Schon seit dem 10. Jahrhundert zieht es Pilger aus ganz Europa nach Santiago de Compostela zur Grabstätte des Apostels Jakobus. Daraus hat sich ein Pilgernetz aus verschiedenen Ländern entwickelt. Unter anderem führt ein Weg über Prag nach Nürnberg; vorbei an Kirchen, die dem Heiligen Jakobus geweiht sind. Auf dieser Strecke liegt also auch die Jakobskirche bei Fuchsberg.
Augenblick der Ruhe
Ich sehe mir die Kirche auch von innen an (schön, dass diese geöffnet ist, denn in der heutigen Zeit erlebt man oft, dass sogar innerorts Kirchen während des Tages zugesperrt sind, aus Angst vor Raub usw. So etwas ist wirklich traurig!)
Zeit für einen Augenblick der Besinnung, ein Gebet zu sprechen und Danke zu sagen, dass man das alles erleben darf. Berührend sind die vielen Dankestafeln, Rosenkränze und Kreuze von Pilgern, die in und rund um die Kirche zu sehen sind.
Über Kühried und Burkhardsberg ans Ziel
Nach diesen beeindruckenden Momenten geht es weiter auf den letzten Kilometern, beflügelt von der wärmenden Sonne und der Aussicht auf eine baldige Ankunft in Oberviechtach. Genauer gesagt in Hof, 1 km von Oberviechtach entfernt; ein paar Häuser, ein Kirchlein und das Goldsteig wandern im Bayerischen Wald -Etappenziel.
Und dann sind wir da: an meiner „Sturmfrisur“ ist zu erkennen, dass wir auf dem letzten Stück noch mal richtig Gas gegeben haben (oder ist doch das Cap schuld, dass ich auf hatte?!)
Auf dem Weg ins Hotel gönnen wir uns in Oberviechtach ein Eis. Während wir unseren Amaretto- bzw. Schoko-Eisbecher genießen, lassen wir den heutigen Weg noch einmal Revue passieren und freuen uns, dass wir auch diese Etappe so gut gemeistert haben.